Auf drei Projektionen ist ein Endlos-Ablauf in drei Varianten zu sehen: Das Öffnen und wieder Schließen einer 10-teiligen Matrjoschka. Von oben kommen Hände ins Bild, geben ein Puppenteil hinzu, oder nehmen eins heraus. Das Innere und den Rand jedes Puppenteils bemalte Thyes rot, schwarz oder weiß. Diese drei Farben spielen in vielen Kulturen und Religionen eine mythische Rolle. Der Text, von einer weiblichen Stimme gesprochen, deutet elementare Dinge, Gefühle und Situationen an, die uns allen begegnen können. Die symmetrischen Handbewegungen, die leuchtenden Farben und die Anordnung der Puppenteile haben rituellen Charakter, ebenso die Stimme, deren Sätze stets mit “white”, “red” oder “black” beginnen. MULTIPLE MADONNA und die Matrjoschka selbst erinnern an einst bedeutsame Mutter-Tochter-Genealogien, an matrilineare Kulturen und an die Mythen der vielfachen Göttin.
Annina Zimmermann über Multiple Madonna
In einer Frau steckt eine Frau steckt eine Frau … Eine Frau ist (potentiell) immer zugleich Mutter und Tochter, Ahnin und Enkelin. Die russische Matryoschka dient zum Einen als Modell, wie weibliche Identität sich aus den Vorbildern der Vergangenheit und aus den Projektionen auf die Zukunft nährt und sich immer selbst deutet in Filiation aber auch Abgrenzung zu den anderen Generationen. Und zugleich umreißt sie ein weibliches Selbstverständnis von schier unendlichen Schichten und Häutungen, in der das eine Ich im anderen Geborgenheit findet bzw. sich schützend vor das andere schiebt.
Downloads
- Werkbeschreibung, PDF (400 Kb)
- 'Selbdritt', Text von Verena Kuni über Multiple Madonna, PDF (50 Kb)
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