Linien im Krieg

2017-20187 digitale Grafiken, C-Print auf Büttenkarton, aufgezogen Sperrholz, je 50 x 170 oder 180 x 2 cm.

Etliche Werke von Sophie Taeuber-Arp, die 1940-42 in ihrem Exil in Südfrankreich entstanden, zeigen in vordergründig ungegenständlichen Linien-Geflechten Sechssterne, Haken und Peitschen. Die Kompositionen aus geschwungenen Linien haben zum Teil etwas Verlorenes, Gebrochenes, Irrationales. Sie wirken teils gezielt „wirr“, was für alle früheren Werke von Taeuber-Arp ganz untypisch ist. Meine These ist, dass Taeuber-Arp in ihre bis dahin rein formalen Werke angesichts von Krieg, Verfolgung und Flucht entsprechende Symbolik einführte. In Taeuber-Arps ‚Lignes‘-Werkgruppe erscheint auch ein Aspekt von DADA: Die Sinn und Ordnung verweigernde Kunst der Kriegsflüchtlinge. Die Grafiken-Serie LINIEN IM KRIEG, die Werke von Taeuber-Arp aus der Gruppe der ‚Lignes‘ (1940-42) mit Fotos aus dem 2. Weltkrieg kombiniert, zeigt die Verbindung und die Diskrepanz zwischen Taeuber-Arps künstlerischem Tun und der Welt des Krieges und der Verfolgung. LINIEN IM KRIEG thematisiert diesen für Künstler/innen bis heute aktuellen Konflikt – Kunst in der Gegenwart von Unrecht und Gewalt. Jede Grafik zeigt links bzw. oben jeweils eine Original-Komposition von Taeuber-Arp, die in der Mitte mit dem Foto „reagiert“ und sich rechts bzw. unten auflöst oder umwandelt. Beim Bild ‚Linien im Krieg – Grenze‘ befinden sich zwei Originale links und rechts.

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