Raumwelten

08.02.2013 – 24.03.2013GruppenausstellungMuseum BärengasseZürichSchweiz

Die Ausstellung basierte auf der Ausstellung Enigma della Modernità, welche im Frühjahr 2012 im Spazio Officina Chiasso gezeigt wurde. Thematisch nahm sie Bezug auf die Räumlichkeit in den Werken von Giambattista Tiepolo (1696-1770), dessen grafisches Werk gleichzeitig im Max-Museum in Chiasso zu sehen war.

Künstler/innen: Guy Bettini, Elisabeth Eberle, Aglaia Haritz, Rosina Kuhn, Nici Jost, Penelope M. Mackworth-Praed, Hektor Mamet, Laura Solari, Myriam Thyes, Maya Vonmoos, Teres Wydler.

Tiepolos berühmte Deckenmalereien in Würzburg waren in der Zürcher Ausstellung als Teil einer Video-Arbeit von Myriam Thyes zu sehen. Die verschiedenen Umsetzungen der Vorstellung von Räumlichkeit durch die elf Künstlerinnen und Künstler umfassten die Medien Audio, Video, Computerzeichnungen, Malerei, Objekt, Installation und Musikperformance.

„Die Ausstellungs-Thematik setzt bei der ‚kopernikanischen Wende‘ ein. Als sichtbarer Ausdruck des Wandels der Weltbilder und der Darstellung des Kosmos erscheinen uns die Deckengemälde Tiepolos, der damit den architektonischen Raum in die Unermesslichkeit erweiterte. Schon Bernini oder Borromini waren mit schwindelerregenden Kuppel-Konstruktionen in diese Richtung gegangen, aber Tiepolo schuf gleichsam schon virtuelle Räume. Mit den neuen Bildmitteln wie der Camera Obscura, der Fotografie, dem Fotogramm und später dem Film waren technologische Voraussetzungen geschaffen, um den Blick ins Universum zu schärfen, durch Optik und Bewegung adäquatere Darstellungsmöglichkeiten als mit den beschränkten Gesetzen der Malerei zu gewinnen. Erst recht hat der Computer mit Programmen, die genuin der Virtualität verpflichtet, Einblicke in den Makro- und Mikrokosmos eröffnet, die den heutigen Erkenntnissen der Physik entsprechen. So entstehen ganz neue Bildwelten, die nicht mehr den realen Raumgesetzen folgen und ganz neue Wahrnehmungen ermöglichen und einfordern. Diesen noch zaghaften Vorstössen in ein visuelles Nirwana wahrhaft unbegrenzter Möglichkeiten gilt diese Ausstellung, welche mit einer Hommage an Venedig und Würzburg einsetzt und eine nur in Ansätzen sichtbare Zukunft antizipiert, wo sich Technologie und Bildkunst versöhnen und befruchten.“
Guido Magnaguagno, Kurator

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Ort

Museum Bärengasse
Bärengasse 20/22
8001 Zürich
www.stadt-zuerich.ch/baerengasse


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