Wünsche und Warnungen im Wind II

29.08.1997 – 28.09.1997EinzelausstellungÖffentlicher RaumLuxemburgLuxemburg

Flaggen-Installation

Zehn handgemalte Flaggen zwischen offiziellen Flaggen in der Innenstadt von Luxemburg. Installation anläßlich der EU-Ratspräsidentschaft von Luxemburg im 2. Halbjahr 1997.

„Es geschieht nicht jeden Tag, dass man das Recht erhält, im Herzen unserer Hauptstadt Fahnen zu hissen, die für einmal nichts mit der Nation zu tun haben, im Gegenteil. Ein kleiner Spaziergang in dieser vergänglichen „Oase“ der Toleranz: (…) Nun, da 1997 zum „Jahr gegen den Rassismus“ erklärt worden ist – noch eine gute Sache angesichts der Winde der Intoleranz, die uns ins Gesicht blasen – und da die luxemburgische EU-Präsidentschaft Rückenwind hat, haben sich alle Bedingungen versammelt, um Myriam Thyes zu erlauben, ihre zehn Flaggen, alle handgemalt, in allen vier Himmelsrichtungen der Hauptstadt flattern zu lassen. (…)

Hier könnte also ein weiterer Diskurs in die Installation von Myriam Thyes eingeschrieben werden: Es sind nicht meine Fahnen, könnte sie sagen, die verdrehen, sondern die, auf denen die Nationen von ihrer Entstehung an beharrten, sie in ihr kurzes Gedächtnis zu pflanzen. Die den Globus aufteilten in Tausende von kleinen Landstückchen mit verriegelten Türen. Angesichts der Verschlossenheit entscheidet sie sich für die Öffnung, angesichts der Intoleranz für die Großzügigkeit und angesichts des ausschliesslichen Wirtschaftsdenkens der (Un-)Verantwortlichen für den Respekt vor dem Menschen.

Aus der Rezension von Jean Portante Und es wehen die Fahnen, erschienen am 28. 8. 1997 in ‚Le Jeudi‘ in Luxemburg (vollständiger Text: siehe PDF).

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